Grundlagen Sozialer Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft
Teilnehmer*innen kennen das Aufgabenspektrum, den Wertekontext und die Zielsetzungen der Sozialen Arbeit und verstehen diese in ihrer Abhängigkeit vom jeweiligen historisch-politischen Kontext. Sie kennen ausgewählte zeitgenössische Theorien der Sozialen Arbeit und können die Zusammenhänge zwischen den theoretischen Maximen und der praktischen Ausgestaltung der Sozialen Arbeit erkennen. Sie kennen Methoden der Beratung, Begleitung und Aktivierung von Adressat*innen und können diese im klassischen Methodenspektrum verorten. Sie können zentrale Begriffe (Integration, Inklusion, Partizipation) unterscheiden und entsprechende Strategien vor dem Hintergrund konkreter Machtkonstellationen entwickeln. Sie erkennen die Paradoxien professionellen Handelns (Hilfe und Kontrolle, Hilfe und Abhängigkeit usw.) und können diese im praktischen Handeln reflektieren. Sie verstehen die eigene Berufsrolle im Sinne der Begleitung und Unterstützung von Menschen bei der Problembewältigung.
Moderne Flucht- und Migrationsprozesse
Teilnehmer*innen kennen die Vielfalt von strukturellen Hintergründen und Motiven von Migrations- und Fluchtbewegungen und können diese in einen globalgesellschaftlichen Rahmen einordnen. Sie können unterschiedliche Flucht- und Migrationstypologien unterscheiden und gesellschaftliche Folgen von Migrations- und Fluchtbewegungen analysieren und beurteilen.
Theorie-Praxis-Transfer
Aktuelle Erfahrungen, Vorhaben und Problemstellungen zu Themen wie:
- Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession
- Interkulturelle Soziale Arbeit, Interkulturelle Kompetenz
- Migrations-/Fluchtursachen, Migrationstypen
- Verwaltungsaspekte
werden aus der Praxisperspektive in der Gruppe reflektiert und besprochen. Im Vordergrund stehen dabei die persönliche Rolle, die Trägerlandschaft, die gesellschaftlichen, wie ethisch normativen Aspekte.
Gender und Intersektionalität
Teilnehmer*innen können Ebenen im differenzierten Diskurs erkennen und benennen. Sie entwickeln sozialpädagogische Ansätze und Konzepte, wie Akteure und Organisationen mit den 'neuen' Herausforderungen umgehen könnten. Engagement der Bevölkerung gilt es vor dem komplexen Hintergrund systematisch, partizipativ und wissenschaftlich fundiert zu begleiten. Die Studierenden kennen zentrale handlungsleitende Prinzipien. Sie sind in der Lage, sozialpädagogisches Denken und Handeln zum Ausgangspunkt der Analyse zu machen.
Wahlpflichtmodul Psychologie
Teilnehmer*innen kennen die normalen mit einer Flucht zusammenhängenden psychischen Schwierigkeiten ebenso wie pathologische Störungen (insbesondere auch deren interkulturelle Besonderheiten) und können sie unterscheiden. Sie kennen die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Rolle als Sozialarbeiter*innen, können in psychischen Notfallsituationen adäquat reagieren und kompetent mit dem psychotherapeutischen/ psychiatrischen Hilfesystem kooperieren. Sie sind in der Lage für sich selbst zu sorgen, sich abzugrenzen und zu erkennen, wann sie Intervision/Supervision in Anspruch nehmen sollten.
Wahlpflichtmodul Recht
Teilnehmer*innen haben Einblick in die für die Soziale Arbeit mit Geflüchteten wesentlichen Rechtsgebiete: Asylverfahrensrecht, Aufenthaltsrecht und Asylbewerberleistungsrecht. Sie kennen den Ablauf des Asylverfahrens, wissen um die Bedeutung der verschiedenen Aufenthaltstitel und haben Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen von Beschäftigung/ Arbeitsmarkt und Wohnen.
Die Teilnehmer*innen sind in der Lage, sich in den Quellen der Gesetzesgrundlagen eine Orientierung zu verschaffen. Sie wissen um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Rechtsberatung und können entsprechend vermittelnd tätig sein.